ESV Türkheim
5:2 (1:1/1:3/1:0)
Niederlage
Strafzeiten
Regen 24 min + 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe
ESVT 30 min + 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe
Torschüsse
Regen 41
ESVT 33
Zuschauer
450
Celtics unterliegen in Regen und scheiden aus den Playoffs aus
Die ESV Türkheim Celtics verlieren Spiel 2 des Playoff-Halbfinals gegen den ERC Regen. Damit beendet der ESVT eine dennoch starke Saison auf dem vierten Platz von insgesamt 37 bayerischen Bezirksligamannschaften. Mit nahezu voller Kapelle reiste man am Samstagabend ins 250 km entfernte Regen und hatte sich viel vorgenommen. Nach der bitteren und knappen Niederlage in Spiel 1 vergangenen Sonntag, musste ein Sieg her, um ein entscheidendes Spiel 3 zu erzwingen. Die Verletzten Maxi Sams und Joel Sirch waren nicht dabei, dennoch brachte man vier volle Reihen aufs Parkett. Im Tor stand Michi Bernthaler. Regen mit gleichvoller Besetzung, davon fünf Importspieler aus dem nur 20 km entfernten Nachbarland. Die Dragons begannen vor einer großen Kulisse von 450 Zuschauern druckvoll. Aber die Celtics-Defensive stand sicher und Michi Bernthaler verhinderte eine frühe Regener Führung. Von Beginn an merkte man den Playoff-Charakter der Partie. Viel Körperspiel zog sich die ganzen 60 Minuten durch. Mit der Zeit kam auch Türkheim in die Partie und es gestaltete sich ein Playoff Halbfinale auf Augenhöhe. Und wie schon in Spiel 1 gelang den Celtics die Führung. Nach Zuspiel von Benni Hofmann fand Marius Dörners Schuss den Weg hinein ins Keltenglück zum 0:1. Doch auch Regen konnte Überzahl. Und wie. In einem 4 gegen 3 Powerplay bediente der Tscheche Martin Herman, der vor wenigen Jahren seine Schlittschuhe für den HC Plzen in der 1. tschechischen Liga schnürte, seinen Landsmann David Michel, der keine Probleme hatte, zum 1:1 auszugleichen. Kurz danach war Drittelpause.
Der zweite Spielabschnitt begann, wie der erste endete. Mit einem Tor für Regen durch David Michel. In der Folge wurde die Partie nochmal härter und es gab einige Strafzeiten auf beiden Seiten. Eine davon nutzte Regen zum 3:1. Martin Herman brachte die Scheibe zu Alexander Braun, der nur noch einschieben musste. Doch die Türkheimer Antwort lies nicht lange auf sich warten. In doppelter Überzahl schnappte sich Marius Dörner hinter dem gegnerischen Tor die Scheibe, umkurvte Regen-Goalie Hähnel und klinkte mit der Rückhand im Kreuzeck ein. Die Celtics nun drauf und dran den Ausgleich zu erzielen. Doch zum Leidwesen aller gelb-blauen stand die nächste Unterzahlsituation an. Und diese nutzte einmal mehr , Regens Paradereihe. Topscorer David Michel machte in der 34. Minute seinen Hattrick perfekt und traf zum 4:2. Kurz darauf war der ESVT in Überzahl. Doch trotz bester Möglichkeiten wollte das Spielgerät nicht mehr über die Linie. Kurz vor Ende des zweiten Drittels lieferten sich Friedrich Keller von den Celtics und Justin Stiebel vom ERC einen Faustkampf, bei dem Keller wortwörtlich mehr Stärke bewies. Beide schickten die Unparteiischen anschließend mit einer 5 Plus Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche.
Den Celtics merkte man nach dem letzten Seitenwechsel den unbedingten Willen an, das Spiel nochmal auf ihre Seite zu ziehen. Doch anstatt dem erneuten Anschlusstreffer wanderte Benni Hofmann wegen Stockschlags für zwei Minuten in die Kühlbox. Regen spielte erneut in Überzahl seine Qualitäten aus. Florian Zacher unterbrach das Kombinieren des ERC und wollte die Scheibe klären. Doch ein Pendant von Hofmanns Stockschlag Sekunden zuvor verhinderte Zachers Befreiungsversuch und wurde zum Entsetzen aller Türkheimer nicht geahndet. David Michel schnappte sich die verlorene Scheibe und bediente seinen Namensvetter Filip Michel der zum 5:2 traf. Die Celtics warfen nun alles nach vorne und gingen volles Risiko. Maxi Döring tankte sich einmal übers gesamte Spielfeld an Freund und Feind vorbei ins Regener Drittel, doch als der Kapitän der Celtics die Scheibe im Tor zum vermeintlichen 5:3 versenkt hatte, erfolgte der Abseitspfiff. Türkheim tat trotzdem weiterhin alles für den dritten Treffer. Doch selbst mehrere Überzahlsituationen blieben ungenutzt. Außerdem wanderte häufig Sekunden nach einer Strafe für die Dragons auch ein Kelte auf die Strafbank. Regen wurde mittlerweile nur noch durch Konter gefährlich. Die entschärfte aber alle Michi Bernthaler im Türkheimer Kasten. Weil auf beiden Seiten kein Treffer mehr gelang, blieb es am Ende beim 5:2 für den ERC Regen.
Die Enttäuschung war bei den Celtics nach Abpfiff natürlich groß. Gratulation geht an den ERC Regen für den Einzug ins Playoff-Finale. Dafür wünscht der ESV Türkheim den Dragons alles Gute und bedankt sich für eine spannende und hochklassige Halbfinalserie. Am Ende muss sich der ESVT vorwerfen, Spiel 1 selbst aus der Hand gegeben und in Spiel 2 die eigenen Powerplays hintenraus ungenutzt gelassen zu haben. Außerdem hat man den Dragons zu viele Überzahlsituationen gegeben. Die individuelle Klasse einzelner Regener Spieler hat am Ende den Unterschied gemacht. Sei‘s drum. Stolz können die Celtics allemal sein. Auf sich, auf ihre Fans und auf einen Verein, der wie eine zweite Familie ist. Ein Ausscheiden gegen eine mit hochkarätigen tschechischen Akteuren besetzte Regener Truppe ändert nichts am Selbstverständnis, dass den Eissportverein Türkheim ausmacht. Hinter den Celtics liegt die beste Saison, seitdem die Erste Mannschaft 2013/14 wieder in den offiziellen Spielbetrieb eingestiegen ist. Hauptrundenmeister der Bezirksliga Gruppe West mit 57 Punkten aus 20 Spielen und zwei grandiose Derbysiege gegen den Lokalrivalen aus Bad Wörishofen. Darauf folgte eine hart umkämpfte Viertelfinaleserie gegen den Münchner EK, die schließlich den Halbfinaleinzug zur Folge hatte. Auch wenn dort der ERC Regen die Reise des ESV Türkheim für diese Saison beendete, gehen die Celtics mit erhobenem Haupt in die Sommerpause. Die Mannschaft hat gezeigt, was mit Teamgeist, Herzblut und Wille zu erreichen ist. Dazu hat man ansehnliches, attraktives und erfolgreiches Eishockey gezeigt. Angetrieben von einer wahnsinnigen Fangemeinde, die das Team zu jeder Zeit unterstützt hat. 400 Türkheimer in der Wörishofer Eishalle, die vielen Schlachtenbummler in München und Regen und Heimspiele in einem pickepackevollen Sieben-Schwaben-Stadion. Das, was ihr liebe Celtics-Fans, diese Saison abgerissen habt, war phänomenal. Der größte Dank gilt deshalb euch. Wir sehen uns nächste Saison und wünschen allen eine schöne Sommerpause.
Spielmomente
Torschützen
Celtics of the Season
Kodytek Ashley
Heinlein Quirin

